Literatur: Entkriminalisierung und Regulierung – Evidenzbasierte Modelle für einen alternativen „ Umgang mit Drogenhandel und -konsum

fes_entkriminalisierung-und-regulierung_-_evidenzbasierte-modelle-alternativer-umgang-mit-drogenAus der Einleitung: 40 Jahre Betäubungsmittelgesetz in Deutschland, 50 Jahre detaillierte Suchtstoffkontrollübereinkommen und über 100 Jahre Versuche globaler Drogenkontrolle bilden den Rahmen für diese Untersuchung alternativer Politikoptionen für eine Reform der Drogenkontrollgesetzgebung.
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Forschung zu Cannabiskonsum

Rationale Drogenpolitik sollte auf wissenschaftlicher Forschung basieren und diese braucht wiederum die Unterstützung von Cannabiskonsumenten, um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu gelangen. Die Uni Heidelberg und die Charité Berlin suchen für ein Forschungsprojekt noch Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten, die sich ein paar Minuten Zeit nehmen, diesen Fragebogen auszufüllen. Die Erhebung verlaufe streng anonym.

DIE UMFRAGE IST BEENDET!

Bei der Studie geht es um die Entwicklung eines diagnostischen Instruments, das bei erfolgreicher Validierung durch meine Studie in weiterer Erforschung des Phänomenbereichs eingesetzt werden kann.

Folgende Fragen ließen sich z. B. damit bearbeiten:

  • Unterschiede zwischen Tabakkonsumenten, Cannabiskonsumenten und Mischkonsumenten bezüglich Suchtentwicklung und Suchtschwere. Cannabis wird in den USA ja meist pur konsumiert, gleichzeitig gibt es prozentual mehr Konsumenten, nicht jedoch mehr klinische Fälle. Dies könnte auf die Risiken eines Mischkonsums hinweisen.
  • Unterschiede zwischen gelegentlichen und regelmäßigen (abhängigen) Konsumenten und den Faktoren, die als Puffer gegen Sucht und gesundeitliche Risiken wirken.
  • Neurobiologische Korrelate von Craving und Sucht; neurobiologische Mechanismen und Prozesse der Abhängigkeitsentwicklung.

Zu den Zahlen der Rauschgiftkriminalität 2009

Das BKA und die Drogenbeauftragte Dyckmans haben letzte Woche Donnerstag einen Kurzbericht mit Zahlen der Rauschgiftkriminalität 2009 veröffentlicht. Was uns insbesondere interessiert, ist zum einen der Abschnitt zu den Cannabisanbau in Deutschland, zum anderen die Verwendung des Wortes Rauschgift. Der Artikel ist ein guter Moment, um dies etwas weiter darzulegen.

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Bayern: Blei im Gras!

Der Deutsche Hanfverband teilte am 20.2.2009 mit, dass in Bayern/München Blei im Cannabis gefunden worden sei. Es wurden mehrere Personen mit stark erhöhtem Bleiwerten im Blut eingeliefert. Analysen des von ihnen konsumierten Marihuana ergaben: Blei.

Damit wird ein neues Kapitel einer dramatischen Entwicklung aufgeschlagen.

Hier der Link zu der Sammlung häufiger Fragen zu dem Blei-im-Gras Komplex von den Drugscouts in Leipzig

Auswirkungen einer Bleivergiftung

Magen-Darm-Beschwerden, schwere Bauchkrämpfe, langsamer Puls, hoher Blutdruck, Hirnschädigung („Bleidemenz“), Nervenschädigung, Zittern/Tremor, Muskelschwäche, Bleisaum am Zahnfleischrand, Nierenschädigung.

Im Extremfall besteht sogar Todesgefahr. In Leipzig mussten einge Patienten auf die Intensivstation.
Ende 2007 war es zu einer Massenbleivergiftung durch Marihuana im Raum Leipzig gekommen. Seit dem 2. Weltkrieg hatte es in Deutschland keine derartige Serie von Bleivergiftungen mit über 100 Betroffenen mehr gegeben.

Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf Verbandes betont: “Nur der Verkauf von Cannabis in Fachgeschäften kann dafür sorgen, dass Vier Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland vor skrupellosen Geschäftemachern und gefährlichen Streckmitteln geschützt werden. Der legale Anbau einiger Pflanzen wären ein sinnvoller erster Schritt. Bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung ihre Blockadehaltung im Interesse der Gesundheit der Konsumenten endlich aufgibt.”

Schweizer Drogenpolitik setzt weiterhin auf Abstinenz

Vor kurzem wurde das neue Betäubungsmittelgesetz der Schweiz verabschiedet. Dieses setzt weiterhin auf Abstinenz. Es werden “erlaubte” Substitute für Opiatgebraucher in die Liste aufgenommen – aber über weitere Probleme wurde anscheinend nicht nachgedacht: Cannabis geht leer aus, auch die “Volksdrogen” Alkohol und Nikotin werden nicht beachtet.

Medizinische Nutzer von Cannabis dürfen sich mit synthetischen Drogen begnügen; die, nach Studien zu beurteilende, wirksameren Hanfblüten bleiben aussen vor. Zurückblickend auf die vielen Volksabstimmungs-Initiativen in der Schweiz gibt es weiterhin keine Gleichheit der Drogengebraucher vor Gericht, keinen Eigenbedarfsanbau, Händler und Transporteure werden härter bestraft ( mal ebend bis zu 20 Jahren Knast ).

Hinsichtlich des in letzter Zeit häufig auftretenden gestreckten Rauchhanfes und des damit verbundenen Gesundheitsrisikos ein Rückschlag für alle Konsumenten.

Weiteres bei Chanvre-Info (Schweiz): Revision des BetmG : mehr als 600’000 Kiffer weiterhin ausgeschlossen.