Die Linke für Cannabis Social Clubs

Heute aus dem Bundestag, Abteilung Gesundheit/Antrag (2.10.2011):

Die gesamten Reden zu den Cannabis Social Clubs sind nun online:
Steno-Protokoll; Nach „Tagesordnungspunkt 28“ suchen!

Berlin: (hib/AMR) Die Fraktion Die Linke setzt sich für den legalen Cannabiskonsum in sogenannten Cannabis-Clubs ein. In einem entsprechenden Antrag (17/7196) fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der den Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabiserzeugnissen zum Eigengebrauch legalisiert. Während der Handel mit Cannabispflanzen und -produkten weiterhin untersagt bliebe, würde der Eigenanbau von Cannabispflanzen erlaubt.
Die Legalisierung des Eigenanbaus bildet auch die Grundlage für die von der Fraktion vorgeschlagenen Cannabis-Clubs. Diese sollen im Gesetz explizit als Möglichkeit genannt werden, den Eigenanbau der Pflanze an Außenstehende zu übertragen. Die Fraktion fordert, die Clubs als eingetragene Vereine zu organisieren, die überwiegend keine wirtschaftlichen Interessen verfolgen. Der Zugang zu den Räumlichkeiten solle dabei ausschließlich namentlich bekannten, volljährigen Mitgliedern gestattet sein.

Ferner dürften Cannabisprodukte nicht beworben werden – ihr Konsum unterläge dem Nichtrauchergesetz. Für den Straßenverkehr sei eine wissenschaftlich begründete THC-Höchstgrenze im Blut einzuführen.

Zur Begründung schreiben die Abgeordneten, dass eine Ungleichbehandlung von Cannabis im Vergleich zu Alkohol oder Nikotin kaum über die Schädlichkeit begründet werden kann. Während bis heute keine Todesfälle durch übermäßigen Cannabiskonsum bekannt seien, würden in Deutschland 2,5 Millionen Menschen als alkoholabhängig gelten, jährlich 75.000 an den direkten oder indirekten Folgen von Alkoholmissbrauch sterben.

Bei einer langfristigen Legalisierung von Cannabis sei zwar vor allem auf mögliche psychische Schädigungen von Heranwachsenden zu achten – Abhängigkeit könne jedoch nur durch eine frühzeitige Aufklärungsarbeit (z.B. in Schule und Medien) wirksam verhindert werden. Nach Ansicht der Abgeordneten beruht die vom Bundesverfassungsgericht festgestellte „sozialschädliche Wirkung“ des Cannabiskonsums eher auf dessen Illegalisierung selbst.

Piratenpartei lud ein: Cannabis Social Clubs in der Diskussion

Veröffentlicht beim Medienprojekt PSI-TV: Die Piratenpartei hat am 17.9.2011 zu einer Veranstaltung am ihrem „Gläsernen Piratenmobil“ im Yaam eingeladen, bei der es um die verschiedenen Ansätze in der Drogen- und Suchtpolitik gehen sollte. Dazu sind einige Protagonisten erschienen, die ihre Ansichten Vertreten und Diskutiert haben.

Teil 1: Vorstellungsrunde von Personen und Konzepten rund um die Drogen- und Suchtpolitik. – Download: MP4 (439 MiB), OGG-Video ( MiB)

Teil 2: Diskussionsrunde – Coffeeshops oder Cannabis Social Clubs in Berlin? – Download: MP4 (970 MiB), OGG-Video ( 260 MiB)

mit:
Steffen Geyer, Aktivist – Überblick über Hanfaktivistenszene – usualredant.de
Martin Steldinger, Aktivist – www.Cannabis-Clubs.de
Hans Cousto, Aktivist, DrogenGenussKultur – DrogenKult.Net
Max Plenert, DHV, Grüne (Jugend), Drogenfachgeschäfte – Alternative-Drogenpolitik.de
Barbara Seid, Die Linke, Coffeeshops – Linke-Drogenpolitik.de
von den Piraten als Moderator Benny.

Teil 1: Vorstellungsrunde

Teil 2: Diskussionsrunde

Piratenpartei Berlin will Cannabis Social Clubs

Die Piratenpartei Berlin hat in ihrem Wahlprogramm für September 2011 die Cannabis Social Clubs als gangbares Modell angenommen und möchte diese hier einführen:

Illegal gehandelte Cannabisprodukte sind immer häufiger mit Beimengungen verunreinigt, deren Gesundheitsgefahren die des Cannabis übersteigen. Wir werden deshalb einen Modellversuch zur legalen Eigenversorgung mit Cannabisprodukten nach dem Vorbild der spanischen “Cannabis Social Clubs” starten. Darüber hinaus setzen wir uns für eine bundesweite Legalisierung der Hanfpflanze ein.

Wir freuen uns über die Akzeptanz des CSC Konzepts und können in diesem Fall Piraten Wählen empfehlen. Ob die Grünen in Berlin noch glaubwürdig sind, kannst du an der Anfrage auf Abgeordnetenwatch „Sind die Grünen noch für die Legalisierung“ und der Rede von Tibor Harrach, LAG Drogen der B90/Grünen auf der Hanfparade 2011 vergleichen.

Update

Wenn du eine Partei gewählt hast, sage ihr doch auch, warum. In unserem Bezug hier: Schreibe ihnen, was du von dem Drogen- oder Suchtpolitikprogramm interessant findest..

ENCOD: Verhaltenscodex für Hanfanbauvereine in Arbeit

Grafik zum Verhaltenscodex für Hanfanbauvereine, Cannabis Social Clubs

Auf der letzten Hauptversammlung von ENCOD, der europäischen Koalition für eine gerechte und effektive Drogenpolitik, wurde eine Arbeitsgruppe für einen europäischen Verhaltenscodex für Cannabis Social Clubs gegründet.

Das Ziel dieser Arbeitsgruppe soll es sein, einen europäischen Verhaltenscodex für Cannabis Social Clubs zu erstellen. Dieser Codex soll als Garantielabel dienen, den zukünftige CSCs erhalten können, und garantieren dass der Club den Verhaltenscodex befolgt. Mit diesem Konzept sollen die derzeitigen und zukünftigen Hanfanbauvereine lokale und nationale Überzeugungsarbeit leisten können, als auch bei Behörden, die dem Vorschlag des Cannabis Social Clubs zuerst skeptisch gegenüber stehen, besser Argumentieren können.

Noch vor dem 1. Oktober 2011 soll ein erster Fortschrittsbericht der größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der Zwischenzeit werden Sie auf der ENCOD Webseite über den Fortschritt auf dem laufenden gehalten. Um der Arbeitsgruppe beizutreten, muss Mensch oder Organisation ein Mitglied von ENCOD sein.

Update

Der Codex ist fertig und wurde in diversen Sprachen übersetzen. Die deutsche Sprachversion kann hier eingesehen werden.

Besuch in einem Cannabis Social Club

Bei Redpepper ist ein kurzer Artikel erschienen, in dem Nick Buxton einen Besuch in einem Cannabis Social Club in Spanien beschreibt. Es schreibt über die Nutzung von Cannabis in den kleinen spanischen Kooperativen: Diese Kooperativen, Vereine, geben den Nutzern von Cannabis einen sicheren Ort um die Droge zu kaufen und zu konsumieren. Spanien hat einen der niedrigsten Level von Drogenkonsum und drogenbezogene Todesfälle in Europa. Die Beckley Foundation empfiehlt, verschiedene Modelle für eine Drogengesetzesreform in Betracht zu ziehen, inklusive der Entkriminalisierung des Cannabiskonsums und der „nicht-kommerziellen“ Zurverfügungstellung.

via Redpepper, Beckley Foundation und Transnational Institute

Utrecht möchte einen Cannabis Social Club

Wie bei ENCOD berichtet wird, möchte die niederländische Stadt Utrecht Cannabisrauchern die Gelegenheit geben, ihr eigenes Marihuana in einer Kooperative anzupflanzen, eine Aktion die Gegen die niederländische Politik gehe, vor dem Konsum „weicher Drogen“ abzuschrecken.

Die Regierung entgegnete dem Gegenüber sofort, dass dieses Vorhaben illegal wäre.

Die Niederlande haben eine der liberalsten Einstellungen hinsichtlich sogenannter „weicher Drogen“ in Europa, und die Nutzung von Marihuana ist Legal – aber die Massenkultivierung der Cannabispflanzen ist illegal und wird von kriminalisierten Gruppen kontrolliert.

„Wir möchte mit diesem Experiment genau das herausfinden. Wenn wir einige Gebraucher haben, die ihr eigenes Cannabis produzieren, dann werden sie aus der kriminellen und illegalisierten Szene herausgenommen,“ sagte Utrecht’s Sprecher Victor Everhardt dem Niederländischen Rundfunk NOS am Donnerstag.

Utrecht ist die viert-größte Stadt in den Niederlanden, etwa 50 km südwestlich von Amsterdam.

Wenn die Anfpflanzung kontrolliert wird, kann die Qualität garantiert werden und somit gesundheitlichen Schäden reduziert werden, sagte Everhardt.

Ein niederländischer Bürger kann maximal fünf Cannabispflanzen Zuhause für den Eigenbedarf züchten, und die Stadt möchte die Graskonsumenten in einer Kooperative vereinigen.

Das niederländische Ministerium für Sicherheit und Justiz sagte demgegenüber, dass dieser Plan illegal wäre und die Beteiligten mit Verhaftungen rechnen müssten, wenn er durchgeführt würde.

„Die Politik gegenüber „weichen Drogen“ erlaubt nicht die kollektive Anpflanzung von, zum Beispiel, 500 Pflanzen.“ sagte der Sprecher des Ministeriums.

Während der letzten Jahre versuchen die Niederlande den Konsum und Verkauf von Cannabis und Haschisch durch das Schliessen von Läden und dem Limitieren der Abgabe an Fremde einzudämmen. Dies wegen der gesundheitlichen Effekte und der kriminellen Aktivitäten, die mit der Produktion zusammenhängen.

via ENCOD und Reuters, 10. März 2011, Bericht von Gilbert Kreijger; editiert durch Michael Roddy

1 18 19 20 21 22 29