Piratenpartei lud ein: Cannabis Social Clubs in der Diskussion

Veröffentlicht beim Medienprojekt PSI-TV: Die Piratenpartei hat am 17.9.2011 zu einer Veranstaltung am ihrem „Gläsernen Piratenmobil“ im Yaam eingeladen, bei der es um die verschiedenen Ansätze in der Drogen- und Suchtpolitik gehen sollte. Dazu sind einige Protagonisten erschienen, die ihre Ansichten Vertreten und Diskutiert haben.

Teil 1: Vorstellungsrunde von Personen und Konzepten rund um die Drogen- und Suchtpolitik. – Download: MP4 (439 MiB), OGG-Video ( MiB)

Teil 2: Diskussionsrunde – Coffeeshops oder Cannabis Social Clubs in Berlin? – Download: MP4 (970 MiB), OGG-Video ( 260 MiB)

mit:
Steffen Geyer, Aktivist – Überblick über Hanfaktivistenszene – usualredant.de
Martin Steldinger, Aktivist – www.Cannabis-Clubs.de
Hans Cousto, Aktivist, DrogenGenussKultur – DrogenKult.Net
Max Plenert, DHV, Grüne (Jugend), Drogenfachgeschäfte – Alternative-Drogenpolitik.de
Barbara Seid, Die Linke, Coffeeshops – Linke-Drogenpolitik.de
von den Piraten als Moderator Benny.

Teil 1: Vorstellungsrunde

Teil 2: Diskussionsrunde

IACM: Ergebnisse einer Umfrage zu Methoden der Einnahme von Cannabis und Cannabinoiden für therapeutische Zwecke

Grafik zu Cannabis als MedizinDer IACM hatte eine Umfrage gestartet, die sich mit der bevorzugten Methode zur Einnahme von Cannabiswirkstoffen beschäftigt. Damit sollte ermittelt werden, wie Patienten mögliche Vor- und Nachteile von verschiedenen Methoden der Einnahme wahrnehmen und welche Methoden oder Produkte sie gegenüber anderen bevorzugen. Die Studie sollte auch analysieren, ob wahrgenommene Vorteile und Präferenzen von demografischen Parametern, einer früheren Erfahrung mit dem Freizeitkonsum von Cannabis, der Erkrankung oder der Beteiligung eines Arztes bei der Verwendung von Cannabinoiden abhängen. Bei den 953 teilnehmenden Patienten waren die bevorzugten Einnahmearten das Rauchen von Cannabis (62,9 Prozent), Inhalation von Cannabis mit einem Vaporizer (23,6 Prozent), orale Verwendung von Cannabis in Backwaren (7,9 Prozent), orale Verwendung von Cannabis als Tee (2,4 Prozent) und orale Verwendung von Dronabinol/Marinol (1,8 Prozent). Es wurden keine signifikanten Unterschiede bei der bevorzugten Verwendungsart in Abhängigkeit von der Erkrankung, dem Land oder einem anderen Parameter gefunden.

Die meisten Teilnehmer waren aus den USA, Deutschland, Frankreich, Kanada, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien. In 47,6 Prozent aller Fälle wurden die Cannabisprodukte verschrieben oder durch einen Arzt empfohlen, in 10,4 Prozent erhielten die Patienten ihre Cannabinoidmedikamente aus der Apotheke, in 26,3 Prozent aus einem Coffee-Shop oder einer anderen nicht offiziellen oder tolerierten Quelle.

Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.
Mehr auch im Tagungsband des Cannabinoid Kongress 2011 in Bonn.

(Quelle: Hazekamp A, Grotenhermen F, Abrams D, Russo E, Ware M, Navarrete-Varo R, Brenneisen R, Müller-Vahl K. The medicinal use of cannabis and cannabinoids: an international survey on methods of intake. Abstract, Cannabinoid Conference 2011, 8.-10. September 2011, Bonn.)

Piratenpartei Berlin will Cannabis Social Clubs

Die Piratenpartei Berlin hat in ihrem Wahlprogramm für September 2011 die Cannabis Social Clubs als gangbares Modell angenommen und möchte diese hier einführen:

Illegal gehandelte Cannabisprodukte sind immer häufiger mit Beimengungen verunreinigt, deren Gesundheitsgefahren die des Cannabis übersteigen. Wir werden deshalb einen Modellversuch zur legalen Eigenversorgung mit Cannabisprodukten nach dem Vorbild der spanischen “Cannabis Social Clubs” starten. Darüber hinaus setzen wir uns für eine bundesweite Legalisierung der Hanfpflanze ein.

Wir freuen uns über die Akzeptanz des CSC Konzepts und können in diesem Fall Piraten Wählen empfehlen. Ob die Grünen in Berlin noch glaubwürdig sind, kannst du an der Anfrage auf Abgeordnetenwatch „Sind die Grünen noch für die Legalisierung“ und der Rede von Tibor Harrach, LAG Drogen der B90/Grünen auf der Hanfparade 2011 vergleichen.

Update

Wenn du eine Partei gewählt hast, sage ihr doch auch, warum. In unserem Bezug hier: Schreibe ihnen, was du von dem Drogen- oder Suchtpolitikprogramm interessant findest..

ENCOD: Verhaltenscodex für Hanfanbauvereine in Arbeit

Grafik zum Verhaltenscodex für Hanfanbauvereine, Cannabis Social ClubsAuf der letzten Hauptversammlung von ENCOD, der europäischen Koalition für eine gerechte und effektive Drogenpolitik, wurde eine Arbeitsgruppe für einen europäischen Verhaltenscodex für Cannabis Social Clubs gegründet.

Das Ziel dieser Arbeitsgruppe soll es sein, einen europäischen Verhaltenscodex für Cannabis Social Clubs zu erstellen. Dieser Codex soll als Garantielabel dienen, den zukünftige CSCs erhalten können, und garantieren dass der Club den Verhaltenscodex befolgt. Mit diesem Konzept sollen die derzeitigen und zukünftigen Hanfanbauvereine lokale und nationale Überzeugungsarbeit leisten können, als auch bei Behörden, die dem Vorschlag des Cannabis Social Clubs zuerst skeptisch gegenüber stehen, besser Argumentieren können.

Noch vor dem 1. Oktober 2011 soll ein erster Fortschrittsbericht der größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der Zwischenzeit werden Sie auf der ENCOD Webseite über den Fortschritt auf dem laufenden gehalten. Um der Arbeitsgruppe beizutreten, muss Mensch oder Organisation ein Mitglied von ENCOD sein.

Update

Der Codex ist fertig und wurde in diversen Sprachen übersetzen. Die deutsche Sprachversion kann hier eingesehen werden.

Besuch in einem Cannabis Social Club

Bei Redpepper ist ein kurzer Artikel erschienen, in dem Nick Buxton einen Besuch in einem Cannabis Social Club in Spanien beschreibt. Es schreibt über die Nutzung von Cannabis in den kleinen spanischen Kooperativen: Diese Kooperativen, Vereine, geben den Nutzern von Cannabis einen sicheren Ort um die Droge zu kaufen und zu konsumieren. Spanien hat einen der niedrigsten Level von Drogenkonsum und drogenbezogene Todesfälle in Europa. Die Beckley Foundation empfiehlt, verschiedene Modelle für eine Drogengesetzesreform in Betracht zu ziehen, inklusive der Entkriminalisierung des Cannabiskonsums und der „nicht-kommerziellen“ Zurverfügungstellung.

via Redpepper, Beckley Foundation und Transnational Institute

Italien: Höchstes Gericht erlaubt Cannabisanbau auf Terrassen und Balkonen

Das höchste Gericht von Italien hat am Dienstag geurteilt, dass Bürger Marihuana auf ihren Balkonen oder Terrassen anbauen dürfen. Eine solche Menge „könne keinen Schaden erzeugen“, sagte der Kassationshof.

Mit diesem Spruch hat des höchste Gericht eine Berufung von Strafverfolgern abgewehrt, die den Freispruch eines 23-jährigen wegen einer Cannabispflanze, welcher er in einer kleinen Vase auf seinem Balkon stehen hatte, kippen wollten. Die Pflanze hätte das Potential zu 16mg der „Marihuanadroge“ gehabt.

Das Urteil vom Dienstag ist ein neues Kapitel für den Kassationshof, bei dem vorherige Vergehen wegen Kultivierung immer eine Bestrafung nach zogen, selbst für geringe Mengen.

Das Gericht hat eine Wende im Jahre 2009 erzielt, als es sagte, dass es in Ordnung wäre, Marihuana anzubauen, solange es nicht groß genug werde um als Droge geernte zu werden. Weiterhin orderte es die Polizei an, nur einzuschreiten wenn es eine konkrete Bedrohung gäbe.

Werden wir hierzulande auch auf ein Gerichtsurteil hinarbeiten müssen oder geht auch auch nur mit Vernunft?

via Beckley Foundation, Ansa

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